Außerhalb der Dispozinsen in unserem monatlichen Vergleich gibt es es die Welt der Sparkassen und VR-Banken. Auch diese haben im April ihre Dispozinsen gesenkt. Doch wie schneiden die Banken im Vergleich zu einander ab? Außerdem betrachten wir, wie die Regionalbanken sich im Durchschnitt aller Banken schlagen.
Übersicht über die Dispozinsen
Von 12,08 Prozent auf 12,05 Prozent ist der Durchschnittsdispozins der Sparkassen bundesweit gefallen, während die VR-Banken ihn von 11,96 Prozent auf 11,90 Prozent senkten. Die kleinsten Zinsen finden sich weiterhin in Thüringen. Richtig teuer wird die Überziehung immer noch in Baden-Württemberg (Sparkassen) und in Bayern (VR-Banken).
Länderdurchschnitt für Lokalbanken
Vergleichen wir den Durchschnitt der Bundesländer untereinander, so sind die Kunden der Sparkassen in Sachsen-Anhalt (10,95 Prozent) und der Genossenschaften in Thüringen (9,98 Prozent) auf der Sonnenseite. Ganz hinten stehen dagegen die Sparkassen in Schleswig-Holstein mit einem Durchschnitt von 13,04 Prozent und die Hamburger Volksbank mit unverändert 14,84 Prozent Dispozins.
Wichtiger Hinweis: da es fast 1000 Sparkassen und VR-Banken in Deutschland gibt, ist unsere Auswertung der Zinsen nicht in einem festen monatlichen Rhythmus möglich. Wir haben diesmal die Zeitspanne von unserem letzten Update, dem 04. April bis zum 17. April betrachtet.
Welcher Bankenverband lohnt sich mehr für Kunden?
Die Spanne der durchschnittlichen Dispozinsen hat sich um zwei Basispunkte erhöht, d.h. die Konditionen der Genossenschaftsbanken haben sich im Vergleich zu den Sparkassen insgesamt weiter verbessert.
Aber: Nicht alle Bundesländer bestätigen die Regel. Hamburg hat eine kleine Zahl von Regionalbanken, wobei die Sparkassen um über drei Prozentpunkte weniger im Schnitt für eine Überziehung fordern. Umgekehrt sind Kunden bei den VR-Banken in Berlin und Brandenburg klar im Vorteil und erhalten über einen Prozentpunkt bessere Konditionen.
So sehr beeinflusst der Wohnsitz das regionale Angebot
Wer sich als Kunde bei der Bank vor Ort einen Dispokredit nimmt, pokert mit dem Zinssatz. Die Differenz zwischen günstigstem und schlechtestem Zinssatz sieht bei einem Kredit über 1.000 Euro je Monat wie folgt aus:
- Die Kreissparkasse Gotha aus Thüringen ist Sparkassen-Spitze und verlangt lediglich 51,90 Euro.
- Bei den Genossenschaftsbanken kommt das Vorbild auch aus Thüringen. 57,00 Euro beanschlagt die Volksbank eG Gera Jena Rudolstadt bei Kunden.
- Bei den Sparkassen verlangt die Sparkasse Wolfach aus Baden-Württemberg das meiste von ihren Kunden. Ganze 153,40 Euro Zinsen sind dort monatlich fällig.
- Die höchsten Zinsen fordert die bayrische VR-Bank Landsberg-Ammersee eG, bei der Kunden satte 157,20 Euro bezahlen.
Zahl der Banken fällt weiter
Sparkassen und Genossenschaftsbanken haben es heutzutage im Kampf um die Kunden schwer: Bei den jüngeren Kunden sind Online-Banken ohne eigene Filialen, oft Neobanken, deutlich beliebter. Dennoch bilden sie das Rückgrat der Finanzinfrastruktur und erhalten diese. Die zusätzlichen Kosten für Automaten und Filialnetz werden an die Kunden weitergegeben und so können die flächendeckenden Banken preislich nicht mit den Onlinebanken konkurrieren. Folge: Immer mehr Filialen schließen und die Zahl der Sparkassen und VR-Banken sinkt. Seit unserer letzten Auswertung gab es keine weiteren Veränderungen.
Dispozinsen aktuell bei 10,30 Prozent
Im Februar 2025 lag der durchschnittliche Dispozins nach Angaben der Bundesbank bei 10,30 Prozent. Damit sind die Sparkassen im Durchschnitt 1,75 Prozentpunkte teurer und auch die Volksbanken liegen 1,60 Prozentpunkte über dem Bundesdurchschnitt. Der Abstand zwischen Durchschnitt und Regionalbanken hat sich im Gegensatz zum letzten Mal damit um 0,15 bzw. 0,12 Prozentpunkte vergrößert.
Links:
- Alle Details zum Dispozins der Sparkassen
- Alle Details zum Dispozins der VR-Banken
- Girokonten mit Dispo im Vergleich
- Großer Vergleich von Neobank-Girokonten