Fallende Dispozinsen der Sparkassen nähern sich den VR-Banken weiter an

ymbolbild eines fallenden Kurspfeil, der gegen Ende gerade läuft
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Wie sieht es mit den Dispozinsen der Sparkassen und VR-Banken aus? Wie die Banken in unserem monatlichen Dispozinsvergleich haben die Sparkassen im Durchschnitt die Zinsen gesenkt, jedoch nicht die Volks- und Raiffeisenbanken. Was bedeutet das für das Verhältnis der Regionalbanken untereinander? Und wie schneiden sie im Vergleich zum Durchschnitt aller Banken ab?

Übersicht über die Dispozinsen

Die Sparkassen korrigierten bundesweit ihre Überziehungszinsen von 12,05 Prozent auf glatte 12,00 Prozent, während die VR-Banken konstant bei 11,90 Prozent blieben. Thüringen steht bei beiden Verbänden an der Spitze der Niedrigzinsen. Am teuersten für Kunden wird eine Überziehung in Nordrhein-Westfalen (Sparkassen) und in Bayern (VR-Banken).

Länderdurchschnitt für Lokalbanken

Beim Blick aufs große Ganze ist den Kunden der Sparkassen in Sachsen-Anhalt (10,92 Prozent) und der Genossenschaften in Thüringen (10,25 Prozent) durchschnittlich am besten gedient. Wie zuletzt sind dagegen die Sparkassen in Schleswig-Holstein mit einem Durchschnitt von 13,03 Prozent und die Hamburger Volksbank mit unverändert 14,84 Prozent Dispozins am unvorteilhaftesten.

Wichtiger Hinweis: da es fast 1000 Sparkassen und VR-Banken in Deutschland gibt, ist unsere Auswertung der Zinsen nicht in einem festen monatlichen Rhythmus möglich. Die gegenwärtigen Zahlen wurden von der Auswertung vom 24. April bis zum 03. Mai bei den Sparkassen bzw. 10. Mai bei den VR-Banken erhoben.

Welcher Bankenverband lohnt sich mehr für Kunden?

Ziehen wir den Durchschnittzins der Genossenschaftsbanken von dem der Sparkassen ab, erhalten wir einen Unterschied von 0,10 Prozentpunkten, vier Basispunkte geringer als bei unserer letzten Auswertung. Zwar sind die Konditionen der Genossenschaftsbanken weiterhin besser, jedoch hat sich der Vorsprung zu den Sparkassen insgesamt deutlich verringert.

Wie immer bestätigen Ausnahmen die Regel. So zum Beispiel hat Hamburg nur zwei Sparkassen und eine VR-Bank, wobei die Sparkassen im Schnitt über drei Prozentpunkte weniger für eine Überziehung fordern. Den größten Vorteil haben Kunden der VR-Banken in Berlin und Brandenburg, wo sie über einen Prozentpunkt bessere Konditionen erhalten.



So sehr beeinflusst der Wohnsitz das regionale Angebot

Wer sich als Kunde bei der Bank vor Ort einen Dispokredit nimmt, pokert mit dem Zinssatz. Die Differenz zwischen günstigstem und schlechtestem Zinssatz sieht bei einem Kredit über 1.000 Euro je Monat wie folgt aus:

  • Die Kreissparkasse Gotha aus Thüringen ist Sparkassen-Spitze und verlangt lediglich 51,90 Euro.
  • Bei den Genossenschaftsbanken kommt das Vorbild auch aus Thüringen. 57,00 Euro beanschlagt die Volksbank eG Gera Jena Rudolstadt bei Kunden.
  • Am teuersten für Sparkassenkunden wird es bei der Kreissparkasse Heinsberg aus Nordrhein-Westfalen. Je Monat zahlen sie 151,20 Euro Zinsen.
  • Die höchsten Zinsen fordert die bayerische VR-Bank Landsberg-Ammersee eG, bei der Kunden satte 157,20 Euro bezahlen.

Zahl der Banken fällt weiter

Sparkassen und Genossenschaftsbanken haben es heutzutage im Kampf um die Kunden schwer: Bei den jüngeren Kunden sind Online-Banken ohne eigene Filialen, oft Neobanken, deutlich beliebter. Dennoch bilden sie das Rückgrat der Finanzinfrastruktur und erhalten diese. Die zusätzlichen Kosten für Automaten und Filialnetz werden an die Kunden weitergegeben und so können die flächendeckenden Banken preislich nicht mit den Onlinebanken konkurrieren. Folge: Immer mehr Filialen schließen und die Zahl der Sparkassen und VR-Banken sinkt. Seit unserer letzten Auswertung gab es keine weiteren Veränderungen.

Dispozinsen aktuell bei 10,31 Prozent

Im März 2025 lag der durchschnittliche Dispozins nach Angaben der Bundesbank bei 10,31 Prozent. Damit sind die Sparkassen im Durchschnitt 1,69 Prozentpunkte teurer und auch die Volksbanken liegen 1,59 Prozentpunkte über dem Bundesdurchschnitt. Der Abstand zwischen Durchschnitt und Regionalbanken hat sich damit um sechs bzw. einen Basispunkt verringert.

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