smartsteuer von der Smartsteuer GmbH
Steuererklärung innerhalb von einer Stunde: damit will smartsteuer Kunden auf den Geschmack bringen. Zusätzlich gibt es auch Videos zum Einstieg, Checklisten zur Organisation, einen komfortablen Datenabruf, eine Plausibilitätsprüfung und zuletzt Tipps zur Optimierung der Ergebnisse. Das aus dem Hause Haufe-Lexware stammende Portal smartsteuer erledigt alles online, bis hin zur Übermittlung der (Einkommen-)Steuererklärung über die offizielle ELSTER-Schnittstelle. Der Preis dafür ist 39,99 Euro für ein Steuerjahr.
Details zu smartsteuer | |
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Hersteller | smartsteuer GmbH, Teil der Haufe Group |
Anzahl der möglichen Steuererklärungen | fünf pro Steuerjahr |
Desktop, online oder App | online |
Zielgruppe | Arbeitnehmer, Selbstständige, Gewerbetreibende, Rentner, Grenzgänger, Kapitalanleger, Vermieter |
Datenübernahme | aus Vorjahresversion, ELSTER-Formular, vorausgefüllter Steuererklärung, anderen Steuererklärungsprogrammen (Quicksteuer, Taxman) |
Hilfsmittel | Checklisten, Musterschreiben, Erklärvideos |
zusätzliche Rechner | Brutto-Netto-Rechner, Kurzarbeitsrechner |
Kosten | |
Preis | pro Steuerjahr 39,99 € |
Der Anbieter smartsteuer GmbH
2010 unter dem Name „Konz Steuer“ gestartet, zählt smartsteuer zu den frühen Verfechtern der Online-Steuererklärung. Das Start-up gehört seit 2012 als Mehrheitsbeteiligung zur Haufe-Lexware GmbH & Co.KG, während die restlichen Anteile des Unternehmens aus Hannover erfolgreich im September 2013 übernommen wurden. Nach dem Vorbild des „Großen Konz“ sollen Steuerpflichtige einfach durch den Prozess geführt werden und gleichzeitig die maximale Erstattung erhalten können. Selbermachen macht glücklich heißt es hier. Somit arbeitet das Team immernoch eigenständig an der Software und innoviert fröhlich weiter.
Vorteile von smartsteuer
Smartsteuer hält sich nicht mit unnötigen Vorreden auf und nimmt sofort Daten auf. Zu Beginn bestimmter Themenfelder kann angewählt werden, welche davon bearbeitet werden sollten. Nach Ausblenden der anderen Themen werden die Eingaben dann nach einem Leitfaden durchgegangen. Die Seiten sind dabei frei von zu viel Schrift gehalten, um das Wesentliche in den Fokus zu rücken.
Mit smartsteuer deckt alle gängigen Steuerfälle und Einkunftsarten ab. Nebenbei können auch Umsatzsteuer-, Grundsteuer und Gewerbesteuererklärungen auf dem Portal erstellt und abgegeben werden. Dabei können Daten aus dem Vorjahr, ELSTER-Formularen, der vorausgefüllten Steuererklärung (VaSt) und von Quicksteuer oder Taxman übernommen werden. Die Erklärungen am Rande für die aktuelle Zeile sind jeweils kürzer gehalten als bei anderen Programmen. Auch was die Hilfsmittel in Form von Rechnern betrifft, bleibt smartsteuer eher schlank.
Wie alle Programme im Test gibt smartsteuer eine Vorausberechnung der Erstattung, die sich live ändert. Gezahlt wird erst bei der Abgabe, die nur ohne eigenes ELSTER-Zertifikat erfolgt. Auch eine Bescheidprüfung ist im Umfang enthalten.
Nachteile von smartsteuer
So gut sich das Angebot auf dem Papier macht, desto bedauerlicher sind die Mängel, die wir beim Eingeben unserer Testfälle fanden. Die genaue Aufschlüsselung der Berechnung ist erst gegen Ende der Eingabe versteckt. Und was die Eingabe der Daten betrifft, kann diese in vielen Punkten verbessert werden.
Manche Probleme dabei sind nur benutzerfeindlich. Da wäre die Reihenfolge der Daten, denn so gaben wir erst kurz vorher die Adresse des zweiten Elternteils ein und wurden danach gefragt, ob ein gemeinsamer Haushalt besteht. Oder die teilweise Mehrfacheingabe, wenn bei zwei Themen gleiche Daten notwendig sind. Frustrierend war ebenfalls die Angabe von Monatsbeiträgen wie z.B. einem Telefonanschluss, bei dem für alle zwölf Monate dieselbe Zahl einzeln eingetippt werden musste.
Andere Probleme könnten Kunden ernsthaft kosten. Auf manchen Seiten sind Auswahlmöglichkeiten beschränkt: So prüft dass Programm anhand der Freistellungsbeträge, ob die Abgabe der Anlage KAP notwendig ist, und verweigert dann die freiwillige Abgabe. Dabei kann diese dennoch sinnvoll sein. (Ebenso wurde die Anzahl von Homeofficetagen im Beispiel II der Lehrperson angekreidet, welche rechnerisch zu zu vielen Arbeitstage führten. Diese wurde letztlich wenigsten akzeptiert.)
An anderen Stellen wäre eine solch engmaschige Prüfung besser gewesen. So wird, wenn unser Testfall III, ein Ehepaar, Werbungskosten für jeweils einen Telefonanschluss bei beiden Partnern geltend macht, nicht gefragt oder geprüft, ob es sich um denselben handelt. Als Resultat kann dieser vermeintlich zweimal abgesetzt werden. Neulinge können hier unfreiwillig ins Messer laufen.
Insgesamt machen Nutzer bei smartsteuer deutliche Abstriche bei den Erklärungs- und Hilfsmitteln. Wenn es auch manche vor einer Reizüberflutung durch Steuertipps rettet: Knausern mit Erläuterungen beschleunigt zwar die Eingabe, macht aber das Endergebnis nicht zwingend korrekter.
Preisumfang
Alle aktuellen Steuerjahre finden sich im Onlineportal, bezahlt wird jedoch nach Steuerjahr. Für den Preis von 39,99 Euro können fünf Abgaben in einem Steuerjahr gemacht werden. Der Preis wäre annehmbar, wenn die Qualität dahinter hervorragend wäre. Smartsteuer geht zwar schnell, das Angebot bleibt aber im Vergleich auf der Strecke.