Dispozinsen – Sparkassen und VR-Banken zum Oktoberende

Bild mit einem Sparschwein, das halb rot und halb blau ist
©adobestock by Donald

Die Dispozinsen fallen dank der EZB Zinswende seit letztem Jahr bei allen Banken. Auch diesmal analysieren wir die Zinsen von Volksbanken und Sparkassen für die einzelnen Bundesländer und vergleichen mit den Privatbanken. Obwohl auch bei beiden Bankenverbände die Zinsen gesenkt werden, bewegen sie sich weiterhin über dem Durchschnitt der Privatbanken.

Durchschnittlicher Überziehungszins fällt

Wir verzeichnen die aktuellen Dispozinsen sowohl für die Sparkassen als auch die VR-Banken. Die Sparkassenzinsen wurden um einen Basispunkt von 11,70 auf 11,69 Prozent p.a. reduziert, während die VR-Banken ihre Zinsen leicht von 11,57 auf 11,58 Prozent p.a. anhoben. Für beide Datenreihen zusammen ergibt sich so ein gleichbleibender Durchschnitt von 11,52 Prozent p.a.. Hier sind unsere Zahlen:

Bundes­land Institute Dispo­zins
Minimum
Dispo­zins
Maximum
Dispo­zins
Durch­schnitt
Baden-Württemberg 171 7,40% 14,75% 11,42%
Bayern 233 6,79% 15,37% 11,56%
Berlin 2 8,95% 13,43% 11,19%
Brandenburg 22 7,97% 13,08% 10,59%
Bremen 4 10,49% 12,03% 11,09%
Hamburg 3 11,66% 14,84% 12,73%
Hessen 78 5,89% 13,88% 10,87%
Mecklenburg-Vorpommern 13 9,01% 14,70% 11,53%
Niedersachsen 118 8,24% 14,79% 11,79%
Nordrhein-Westfalen 159 8,05% 15,59% 12,19%
Rheinland-Pfalz 52 9,05% 14,40% 11,97%
Saarland 10 9,86% 13,53% 12,18%
Sachsen 30 7,68% 13,65% 11,54%
Sachsen-Anhalt 25 8,39% 13,90% 11,25%
Schleswig-Holstein 31 7,98% 14,64% 11,85%
Thüringen 25 5,19% 14,53% 10,55%
Gesamt 976 8,29% 14,19% 11,52%

 

Surftipp: Expertise: Dispozinsen der VR-Banken

Wichtiger Hinweis: da es zurzeit insgesamt 976 regional ansässige Sparkassen und VR-Banken in Deutschland gibt, ist unsere Auswertung der Zinsen nicht in einem festen monatlichen Rhythmus möglich. Die Zahlen der Sparkassen befinden sich auf dem Stand vom 26.10.2025 und die der Volksbanken wurden zuletzt am 27.10.2025 überprüft.

So stark beeinflusst der Wohnort die Zinsen

Nimmt sich ein Kunde bei einer lokalen Sparkasse oder VR-Bank einen Dispokredit, gibt es eine beträchtliche Spanne zwischen günstigsten und schlechtesten Zinssatz. Bei einem Kredit von 1.000 Euro über ein Jahr sieht dies so aus:

  • Am besten geht es zurzeit den Kunden der Kreissparkasse Gotha aus Thüringen: Diese verlangt 5,19 Prozent p.a., also 51,90 Euro, Zinsen im Jahr.
  • In der Kasse der Volksbank Gemen eG in Nordrhein-Westfalen klingelt die Kasse am meisten: Kunden zahlen hier für die gleiche Leistung 15,59 Prozent p.a., sprich 155,90 Euro Zinsen pro Jahr draufschlägt.
  • Teuerstes Bundesland im Durchschnitt ist Hamburg: Durchschnittlicher Dispozinssatz ist 12,73 Prozent p.a. und würde 127,30 Euro Zinsen pro Jahr kosten.
  • Am günstigsten sind die Dispozinsen in Thüringen: Bei einem mittleren Überziehungszins von 10,55 Prozent p.a. bezahlen Kunden dort 105,50 Euro Zinsen im Jahr.

Surftipp: Expertise: Dispozinsen der Sparkassen

Dispozinsen der Privatbanken rund 1,5 Prozent niedriger

Sparkassen und VR-Banken sind natürlich nicht alleine am Markt für Finanzprodukte. In unserem Kontovergleich liegen die Zinsen für einen Überziehungskredit derzeit durchschnittlich bei 10,06 Prozent p.a. für Privatkunden – also 1,46 Prozentpunkte niedriger. Die niedrigsten Zinsen von 6,75 Prozent p.a. bietet die Deutsche Skatbank, die zur VR-Bank Altenburger Land eG gehört. Der höchste Zinssatz unter den Konten für Privatkunden wird von der Targobank geboten. Hier werden 13,73 Prozent p.a. für die Überziehung verlangt.

Bedienhinweis: Einzelne Datenreihen lassen sich durch Klick auf die betreffende Überschrift aus- und wieder einblenden.

Quellen:

Wenn es um das Angebot von Überziehungskrediten geht, kann sich der Blick auf die Zinsen der ortansässigen Sparkasse und VR-Bank durchaus lohnen. Dennoch sind Sparkassen und VR-Banken im Durchschnitt teurer, denn sie sind verpflichtet, die finanzielle Infrastruktur zu unterhalten.

Welcher Bankenverband lohnt sich mehr für Kunden?

Für welchen Bankverband sollten sich also Kunden entscheiden, wenn sie ihre lokale Region unterstützen wollen? Geht es um den Dispozins, liegen die VR-Banken durchschnittlich 13 Basispunkte im Vorteil.

Wie immer bestätigen Ausnahmen die Regel. So zum Beispiel hat Hamburg nur zwei Sparkassen und eine VR-Bank, wobei die Sparkassen im Schnitt 3,16 Prozentpunkte weniger für eine Überziehung fordern. Kunden der VR-Banken hingegen erhalten in Schleswig-Holstein 1,74 Prozentpunkte bessere Konditionen.

Durchschnittlicher Dispozins aktuell bei 9,35 Prozent p.a.

Der durchschnittliche Dispozins aller Banken innerhalb Deutschlands lag im August laut der Bundesbank bei 9,35 Prozent p.a., 0,15 Prozentpunkte weniger als im Vormonat. Der Abstand zu den Sparkassen und VR-Banken ist hier 2,17 Prozentpunkte.

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Quellen:

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